Im nachfolgenden Artikel wird aufgezeigt, dass das als „interkommunal“ angepriesene Großgewerbegebiet nun wohl doch nicht mehr so interkommunal werden soll, wie einst gedacht…
Aber nun ist zumindest die Warterei vorbei!
Im nachfolgenden Artikel wird aufgezeigt, dass das als „interkommunal“ angepriesene Großgewerbegebiet nun wohl doch nicht mehr so interkommunal werden soll, wie einst gedacht…
Aber nun ist zumindest die Warterei vorbei!
Was als gemeinsames Projekt vierer Gebietskörperschaften beginnen sollte und insgesamt 200.000€ kosten sollte, wird jetzt allein von Helmstedt durchgezogen. Auch wird es nun mehr als doppelt so teuer, aber daran haben wir uns wohl alle schon gewöhnt…
Ob die Beauftragung der Machbarkeitsstudie so lange auf sich warten ließ, um sie komplett aus den „Kohle-Millionen“ zu finanzieren?
https://www.radio38.de/neues-infrastrukturprojekt-fuer-die-wirtschaftsregion-hhelmstedt/
Übrigens war Wirtschaftsminister Lies in der letzten Legislaturperiode noch Umweltminister. Ob er ein solch reaktionäres „Wir-setzen-voll-auf den-Autobahnanschluss“-Mega-Projekt damals auch gut gefunden hätte?
Aber hey, die Frage ist vielleicht doch zu hypothetisch :-
Ein sehr lesenswerter Artikel in der Braunschweiger Zeitung vom 24.01.2023 befasst sich mit dem genannten „Baulandmodell“.
Viele dargelegte Argumente, die gegen das wie immer auf Wachstum angelegte Konzept sprechen, führen auch wir gegen das GGG Scheppau ins Feld. Es scheint indes, dass alle Worte des Umdenkens genau so lange Gültigkeit haben, bis ein Akteur behauptet, es fehle an Gewerbeflächen..
Dargestellt werden auch die aktuellen Situationen rund um die geplanten Gewerbegebiete Braunschweig-Salzgitter, Braunschweig-Wolfenbüttel (Fümmelse) und beim „interkommunalen Gewerbegebiet A2/A36“ (hier kam es zu einem redaktionellen Fehler; gemeint ist A2/A39, mithin das GGG Scheppau).
Stichworte: fragwürdige Annahmen zu den Bedarfen aufgrund veralteter Zahlen, Fachkräftemangel, zu hoher Flächenverbrauch, fehlende Ausgleichs- und Ersatzflächen für die Landwirtschaft, keine Nachnutzung bestehender Flächen, Verfehlung selbstgesteckter und vorgegebener Ziele und last not least der fehlende Wille der ansässigen Bevölkerung, zukünftig in einem solchen Gewerbegebiet leben zu müssen sowie die hohen Preisvorstellungen der privaten Eigentümer.
Letztere werden auch im geplanten GGG Scheppau kaum anders sein oder meint man allen Ernstes, hier ein Schnäppchen machen zu können?!
Landrat Gerhard Radeck hat im Gespräch mit der Braunschweiger Zeitung / den Helmstedter Nachrichten im Jahresausblick 2023 die Machbarkeitsstudie für das geplante Großgewerbegebiet Scheppau auf die Agenda gebracht.
Denn nach Festlegung der Förderrichtlinien für die 90 Millionen Euro Strukturhilfe (die sog. „Kohle-Millionen“) will der Landrat als erstes „Projekt“ die Machbarkeitsstudie auf den Weg bringen und zeigt sich ausdrücklich dankbar für die Hinweise der Kritiker, die Eingang in die Studie finden werden.
Es bleibt also spannend!!
In einem Beitrag der Braunschweiger Zeitung vom 22.12.2022 übt die Landesvorsitzende des BUND Niedersachsen viel Kritik an der gesamten Region.
Sie führt große Flächenverbräuche u.a. durch Logistikzentren (wie sie übrigens auch im „grünen“ Großgewerbegebiet Scheppau geplant sind), den ggf. nicht mehr zeitgemäßen Ausbau der A39 (beruht auf dem Verkehrswegeplan von 2016 und hätte 2021 überprüft werden müssen) sowie die nur sehr langsam voranschreitende Umsetzung des Niedersächsischen Weges ins Feld und sieht insgesamt großen Bedarf an durchdachten Konzepten für den gesamten Großraum.
Abschließend noch Hintergrundinformationen rund um den Niedersächsischen Weg, der eigentlich das Zeug dazu hat, ein großer Wurf zu werden. Endlich wurde MIT den Landwirten an einem Tisch entschieden und nicht ÜBER die Landwirte im stillen Kämmerlein:
https://www.niedersachsen.de/niedersaechsischer-weg
Landtag beschließt niedersächsischen Weg für mehr Artenschutz
Das schon lange in der Pipeline befindliche Projekt des gemeinsamen Gewerbegebietes an der A36 bei Fümmelse ist nicht umsetzbar.
Zwar habe die dafür angefertigte Machbarkeitsstudie ergeben, dass der Bedarf an Flächen besteht (überrascht jetzt nicht wirklich ;-), jedoch stünden die ungünstigen Eigentumsverhältnisse der Umsetzung entgegen.
Das heißt hier im Klartext, dass keine zielführenden Verkaufsgespräche mit den Eigentümern der zu beplanenden Flächen geführt werden können.
Dazu fehlen die finanziellen Mittel und vor allem auch die erforderlichen Tauschflächen, die zur Kompensation der Landwirte ( die bei einem Verkauf Ersatz für ihre Betriebe benötigten) erforderlich wären.
Ein Vergleich mit den begehrten Flächen bei Scheppau drängt sich geradezu auf, denn auch hier existiert eine kleinteilige Eigentumsstruktur – einige Eigentümer wollen gar nicht verkaufen und andere nur, wenn sie denn Ausgleichsflächen erhielten…
Zum Nachlesen geht es hier zum Artikel in der Braunschweiger Zeitung:
17.09.2021
Im ersten der beiden unten verlinkten Beitrag führt Herr Mohrs aus, dass er sich für Arbeitsplätze in unserer Region stark machen will und lässt auch durchblicken, wie er zum geplanten GGG Scheppau steht.
Er wird in dem Artikel mit den Worten zitiert, dass „es vielleicht möglich“ sei, dort „ökologische Aspekte“ zu berücksichtigen.
Das klingt leider deutlich zurückhaltender als noch in den Ratsbeschlüssen vor allem auch der Stadt Wolfsburg niedergelegt, in denen die Entwicklung einer grünen Infrastruktur zur Einbindung des Standortes in ein
regionales Biotopverbundnetz ausdrücklich gefordert wird.
Und zumindest den Inhalt des Beschlusses der Stadt Wolfsburg sollte er als Ratsherr wohl kennen…
Aber letztlich ist das scheinbar die stringente Weiterentwicklung der schon im Frühjahr geäußerten Position der SPD, primär die Wirtschaft berücksichtigen zu wollen:
Wenn man dies allerdings umfassend täte, würde die wirtschaftliche Unsinnigkeit des völlig am Bedarf vorbei geplanten Vorhabens schnell klar…
08.09.2021
von der Cremlinger FDP:
An dieser Stelle müssen wir einfach darauf eingehen, da diese Pressemeldung auch an unsere Initiative adressiert ist und in direktem zeitlichen Zusammenhang mit der durchgeführten Podiumsdiskussion steht.
Ursprünglich haben wir von der FDP als wirtschaftsliberaler Partei wenig Rückendeckung für unser Ansinnen erwartet.
Um so erstaunter stellen wir jetzt fest, dass insbesondere jüngere FDP’ler das geplante GGG Scheppau aus verschiedenen Gründen ablehnen. Und das nicht, weil sie plötzlich wirtschaftsfeindlich eingestellt wären, sondern weil sie die Innovations- und Hilfslosigkeit des Vorhabens an dieser Stelle erkannt haben.
Mit welchen Argumenten wird denn in o.a. Pressemitteilung das geplante Gewerbegebiet flankiert?
Mit sozialer Verantwortung , weil Wolfenbüttel Raum für Wachstum braucht? Wir sehen unsere soziale Verantwortung indes eher im Erhalt landwirtschaftlicher Flächen, schützenswerter Natur sowie des Freiraums für Mensch und Tier. So wie es das regionale Raumordnungsprogramm für genau dieses Gebiet festgelegt hat.
Mit fehlendem Rückenwind für die Gemeinde und Scheinheiligkeit? Die Vernetzungsfunktion des Planungsgebiets erlaubt den umliegenden, europarechtlich geschützten FFH-Gebieten* im Verbund zu überleben, weil jedes für sich zu klein dazu ist. Diese sogenannte Kohärenzfunktion ist nicht scheinheilig, sondern im Bundesnaturschutzgesetz ausformuliert.
Mit der Coronakrise? Es erschließt sich wirklich nicht ohne weiteres, weshalb gerade die Coronakrise ein neues Gewerbegebiet erforderlich macht. Aber klar, es könnte ja zu Aufschwung führen. Vielleicht aber auch nicht. Und behaupten kann man das doch einfach, von Corona hat auch wirklich jeder schon mal was gehört…
Erfrischend ehrlich ist zuletzt der Umstand, dass in der Pressemitteilung nicht der Versuchung nachgegeben wird, Greenwashing zu betreiben. Kein Wort von Nachhaltigkeit oder grünem Gewerbe sondern die Herausstellung der prädestinierten Lage an der Autobahn. Das ist zumindest ehrlicher als von diversen Protagonisten an anderer Stelle formuliert.
Wünschenswert wäre, wenn sich die jungen Wilden unter den Freien Demokraten mit ihren Altvorderen ins Benehmen setzten. Wie eingangs angeführt gibt es nämlich auch in der FDP schon bedeutend weitergehende Konzepte – in urbanen Szenarien mit Anschlüssen an ÖPNV, Schiene, Radwege oder bei fußläufiger Erreichbarkeit aus umliegenden Wohnquartieren – zur Ansiedlung zukunftsträchtiger Branchen auf nach- und umzunutzenden Industrie- und Gewerbebrachen. Völlig ohne Zerstörung weiterer Flächen oder Beeinträchtigung ganzer Ortschaften durch mal wieder steigendes Verkehrsaufkommen…
FFH-Gebiet = Flora-Fauna-Habitatgebiet
07.09.2021
ist vor der nächsten Aktion… 😉
Nach vielen Tagen der Vorbereitung konnte am vergangenen Freitag nun endlich unsere Podiumsdiskussion stattfinden.
Das Wetter meinte es gut mit uns, genau wie Frau Beese aus Bornum, die uns die kurzfristig nötig gewordene Verlegung des Veranstaltungsortes auf ihren tollen Hof ermöglichte. Auch an dieser Stelle nochmals herzlichen Dank dafür, denn anders als draußen – aber für den Notfall überdacht – hätten wir die Vielzahl an Besuchern und Diskutanten nicht coronakonform unterbringen können.
Die Veranstaltung verlief nahezu reibungslos, auch wenn es moderativ nicht gelang, einige der politischen Vertreter hinter dem Deckmantel der Machbarkeitsstudie hervorzulocken. Dadurch sind sicherlich einige Aspekte zu kurz gekommen.
Gleiches gilt leider auch für die zum Schluss aufgelaufenen Zuschauerfragen, welche nicht mehr gebührend behandelt werden konnten sowie für den gesamten Themenblock Straßenverkehr; letzter fiel schlicht hinten runter.
Dies gilt es nun im Nachgang entsprechend aufzuarbeiten.
Dennoch war es ein interessanter Abend und zwischen den Zeilen lesend konnten doch auch viele Erkenntnisse gewonnen werden!
Im Anschluss einige Reaktionen der Medien.
Hier die Braunschweiger Zeitung:
sowie der Artikel auf der letzten Seite des Helmstedter Sonntags, der wie erwartet etwas weniger freundlich ausfiel: